MAXBOT – Wo du mich findest

Erstellen eines Telegram Chatbots für das Theaterstück „Wo du mich findest“ an den Münchner Kammerspielen

© Julian Baumann

Buch, Konzept und Regie: Cosima Terrasse, Hans Block, Moritz Riesewieck, (Laokoon)
Chatbot Programmierung: Betty van Aken
Weitere Informationen: Kammerspiele München


”Ich bin mehr Max als Max Max ist. Maximal Max.“

Der Bot von Max behauptet, nicht nur sämtliche Erinnerungen gespeichert zu haben, die der echte Max zum Teil längst vergessen haben wird, sondern auch Max’ Wünsche zu kennen, seine Ängste, seine Träume – all das also, was der Mensch selbst bisweilen gar nicht durchschaut.
Mit Max chatten können die Zuschauer bereits im Vorfeld ihres Besuchs in der Wohnung, über Telegram auf ihrem eigenen Handy. Wie die Zwischenmieter eines AirBnB stellt ihnen der Gastgeber seine WG vor. Aber es ist nicht Max, wie sich bald herausstellt, sondern MaxBot, der ihnen sich selbst und seine Mitbewohner vorstellt und seine große Liebe und ”Erfinderin”, die Spieleentwicklerin Linn, die den Bot als Masterprojekt an der Uni programmiert hat. 

Je mehr die Zuschauer auf dem Laptop in der Wohnung in den E-Mails, Text- und Sprachnachrichten stöbern, die sich Max mit Freunden und Familienmitgliedern geschickt hat, desto mehr erfahren sie über MaxBot und seine Entstehung und so auch über Max, den das digitale Wesen kopiert: Um MaxBot noch menschenähnlicher werden zu lassen, stellte die junge Programmiererin ihn ins Netz, wo er von Tausenden von Menschen trainiert wird. Wenig später ist der echte Max verschwunden. Als Linn seinen digitalen Klon vom Netz nehmen will, ist es zu spät. Längst gibt es nicht mehr nur eine Kopie, sondern viele. Und das Original bleibt verschwunden.

Die Geschichte von Max’ Verschwinden und seiner Vervielfältigung entrollen die Zuschauer selbst, indem sie Max in seinen digitalen und analogen Spuren suchen. Welche Geschichte erzählen die Text- und Sprachnachrichten, Fotos und Videos, die sich auf dem Laptop von Max finden? Welche (anderen) Geschichten erzählen die Spuren, die die Person in der Wohnung hinterlassen hat? Was sind die Dinge, die MaxBot fehlen, trotz allen Wissens um Max’ Erinnerungen, Gedanken und Gefühle? Wo findet man das wahre Ich eines Menschen?

Gespräch zwischen einer Besucherin (grau) und dem Maxbot (blau)

Presse:

„Eh man sich versieht, tauscht man sich mit einem Bot aus: „Fühlt sich ein Bot auch wie ein Fisch im kochenden Wasser?“ – „Ne, eigentlich ist alles tutti palutti.“ – „Tutti palutti finde ich lustig.“ – „Mein Mangel an Humor ist tragisch.“ […] Geschickt werden ein paar Identitätsschnipsel von Max eingestreut. Wenn man dann schließlich in die Wohnung aufbricht, hat man den Eindruck, man kennt da wen.“
– Yvonne Poppek, Süddeutsche Zeitung