OFFENE VENTILE

gemeinsam mit Alberta Sinani

In dieser Arbeit geht um das Ungeplante und Unvorhergesehene. Es geht um die Geschichten, die das Leben schreibt und die unsere Gesellschaft prägen. Sie handelt von Menschen, die in einer Stadt leben, in der sie nicht geplant hatten länger zu bleiben.

Wer den Verkehr in der Stadt über einen längeren Zeitraum beobachtet hat, kann nicht umhin, sie überall zu sehen: die Autos der Handwerker. Genau ein solches Auto ist der Schauplatz der Installation Offene Ventile, in der das Publikum den Installateur Hedi an einem seiner arbeitsreichen Tage begleitet.

Einzeln begeben sich Besucher*innen, ohne dass es sich einen Zentimeter bewegt, auf eine 20-minütige akustische Reise durch die Stadt, während der Hedi von seinen Begegnungen mit Kunden und seiner täglichen Arbeit erzählt.
Der*die Besucher*in ist allein, denn Hedi ist nur durch seine Stimme präsent. Objekte, die im Auto zurückgelassen werden, zeugen ebenfalls von ihm und seiner Anwesenheit.

Durch das Format einer immersiven Installation wollen wir eine räumliche Erfahrung schaffen, die eine sensible und zugleich intensive Auseinandersetzung mit dem Leben eines anderen ermöglicht. In Abwesenheit anderer Menschen geben wir den Besucher*inen den Raum, sich in aller Ruhe umzusehen und ganz auf das Zuhören einzulassen.

Das Zuhören, als zentrales Motiv sowohl in der Recherche als auch in der Installation selbst, bildet eine grundlegende Methode dieser Arbeit. Wir möchten die Zuhörer:innen einladen sich mit Hedi auf den Weg zu machen, um einen anderen Blick auf die Stadt zu gewinnen.